Es ist eines der seltensten Modelle der 911-RS-Baureihe, die je gebaut wurden. Nur 55 Exemplare des Porsche 964 Carrera RS 3.8 wurden 1993 in Weissach in Handarbeit komplettiert, weitere 49 Rennversionen vom Typ 964 Carrera RSR 3.8 entstanden zeitgleich in denselben Werkstätten der Porsche-Kundensportabteilung in Handarbeit. Einen leichten Start hatte der erfolgreiche RS-Nachfolger aber keineswegs.
Anfang der 90er Jahre stand Porsche kurz vor dem Aus. Fahrzeuge verkauften sich schlecht und auch die werksseitigen Motorsportaktivitäten waren, zumindest auf internationaler Ebene, nahezu zum Erliegen gekommen. Nach dem Vorbild erfolgreicher GT-Fahrzeuge der 70er Jahre stellten Kundensportleiter Jürgen Barth und der spätere Projektleiter Roland Kussmaul ein Lastenheft für einen neuen Sportwagen auf 911-Basis zusammen. Die Idee des 964 Carrera RSR 3.8 war geboren, und damit erstmals seit langem wieder eine Basis vorhanden, um bezahlbaren Kundensport auf internationalem Niveau anbieten zu können.
Die Fahrzeuge passten in die Reglements des ADAC GT Cups, großer internationaler 24h-Rennen wie am Nürburgring, in Spa Francorchamps und in Le Mans, sowie weiterer großer Langstreckenrennen rund um den Globus. Auf Anhieb gewann der RSR 1993 das GT-Klassement in Le Mans sowie das Gesamtklassement der 24-Stunden von Spa und am Nürburgring.
Dieses umfassende Buch beleuchtet die gesamte Entwicklungsgeschichte der Porsche 964 Carrera RS 3.8 und RSR 3.8. Es enthält Informationen zu den Vorserienfahrzeugen, zur Renngeschichte der RSR 3.8 und die gesamten Auslieferungsdaten aller 107 gebauten Exemplare. Zeitgenössische Presse-Meldungen, Typisierungs-Unterlagen und Homologationsblätter komplettieren das Standardwerk zum 964 Carrera RS 3.8.